Ballonfahrt - ein ganz besonderes Erlebnis

Erlebnisbericht und Informationen übers Heissluftballonfahren

Wenn das Wetter wieder schöner wird, sind am Himmel oft farbenfrohe Ballone zu bewundern, die gemächlich über unsere Köpfe hinwegfahren. So mancher Betrachter schaut gedankenverloren nach oben und wünscht sich mit auf Reisen zu gehen und die Welt einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Wer sich auf das Abenteuer einer Ballonfahrt eingelassen hat, bereut es keine Minute. Als König der Lüfte haben Sie einen grandiosen Ausblick auf Städte, Felder und Wiesen und Sie werden mit einem Erlebnis konfrontiert, welches Ihnen auch noch im Nachhinein ein unvergessliches Gänsehautgefühl beschert.

Ein Abenteuer für Jung und Alt

Es ist der Traum vieler Menschen, einmal völlig frei in den Himmel zu schweben. Doch die meisten verbinden eine Ballonfahrt mit Flug- oder Höhenangst und der Gedanke daran, lässt den Traum, einmal als Ballonfahrer die Lüfte zu erobern, gleich wieder zerplatzen. Dabei ist diese Denkweise völlig unnötig, denn Höhen- oder Flugangst bekommen Sie auf einer Ballonfahrt überhaupt nicht. Da Sie nicht mehr mit der Erde verbunden und doch von einem festen Rand umgeben sind, nehmen Ihre Sinne den Ist- Zustand anders wahr. Deshalb lohnt es sich allen Mut zu sammeln und das Wagnis in Angriff zu nehmen. Wenn alle Zweifel beseitigt sind, dann kann es endlich losgehen. Da Ballonfahrten immer vom Wetter abhängen, kann es durchaus passieren, dass der vereinbarte Termin sich immer wieder verschiebt. Doch Wunder dauern bekanntlich etwas länger und irgendwann ist das Wetter dann ideal für den Start. Ballonfahrten finden entweder morgens nach dem Sonnenaufgang oder am Abend ca. 3 Stunden vor Sonnenuntergang statt. Beide Tageszeiten haben ihre Reize und die Entscheidung liegt ganz alleine bei Ihnen. Am Morgen mit der aufgehenden Sonne in den Tag zu starten kann genauso romantisch sein, wie abends den Sonnenuntergang in all seiner Farbenpracht zu erleben.

Ballonfahren ist ein Gemeinschaftserlebnis und jeder einzelne Mitfahrer trägt seinen Teil dazu bei, dass Start und Landung eine runde und gelungene Sache werden. Auch wenn die reine Fahrtzeit ungefähr eine Stunde beträgt - mit Auf- und Abbau, Taufzeremonie sowie der Rückfahrt sollten Sie für das Erlebnis ungefähr 4 bis 5 Stunden Zeit einplanen. Wenn Sie am Starttag am vereinbarten Treffpunkt angekommen, werden Sie zuerst über den Ablauf und die Sicherheitsvorkehrungen in Kenntnis gesetzt. Später wird ein Luftballon in die Luft gelassen und anhand seiner Flugroute geschaut, in welche Richtung die Reise geht. Denn auf die Fahrtrichtung des Ballons hat der Pilot überhaupt keinen Einfluss, er hat nur die Möglichkeit, sich mit der Thermik und dem Wind treiben zu lassen.

Nun wird es ernst, denn der Aufbau des Ballons beginnt. Zuerst wird die Hülle mit vereinten Kräften ausgebreitet und gibt damit den Blick auf eine doch recht beachtliche Stoffbahn frei. Der Ballonpilot füllt die Hülle unter Zuhilfenahme eines Gebläses mit kalter Luft auf. Alle Mitfahrer müssen die Ballonhülle halten, damit sich der Ballon langsam und gleichmäßig füllt. Die eingefüllte Luft wird anschließend mit einem Brenner erwärmt und da kann es für die Helfer, die an der Öffnung des Ballons stehen, schon ganz schön heiß hergehen. Es ist ein phänomenaler Anblick, wenn sich der Ballon nun Stück für Stück empor hebt. Die Aufgabe der Mitfahrergemeinschaft besteht jetzt darin, mit vereinten Kräften den Korb festzuhalten, damit der Ballon nicht ohne Passagiere in den Himmel steigt. Wenn alle Fahrgäste nacheinander in den Korb geklettert sind, geht es aufwärts und den Wolken entgegen.

Frei wie ein Vogel

Beim Start ist der Ballonkorb aus Sicherheitsgründen noch durch ein Seil mit dem Einsatzfahrzeug verbunden. Doch sobald eine bestimmte Höhe erreicht ist, wird da Seil gekappt und der Wind trägt den Ballon davon. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn die Menschen und Gebäude unter einem plötzlich immer kleiner werden. Die erste Anspannung legt sich und weicht einem Staunen und Schauen. Der Pilot lässt immer wieder heiße Luft in die Hülle, dadurch gewinnt der Ballon stetig an Höhe. Wenn Sie die Bedienung eines Ballons aus nächster Nähe betrachten können, erscheint die Handhabung relativ einfach. Doch die Piloten besitzen eine extra Ausbildung und Lizenz, die ihnen das Führen von Freiballonen erlaubt. Und die Ausbildung hat es in sich, denn sie umfasst Bereiche wie Meteorologie, Navigation, Luftrecht, Aerostatik, Technik sowie die Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften. Das Wissen um diese Ausbildung gibt einem schon ein immenses Sicherheitsgefühl. Auf dem ganzen Weg bis zur Landung folgt am Boden das Einsatzfahrzeug der Route und ist mit dem Ballonpiloten ständig über Funk in Kontakt. Auf diese Weise wird auch der Landepunkt mitgeteilt, der sich ja durchaus in der wildesten Einöde befinden kann.

Beim Blick aus der Vogelperspektive hat man das Gefühl, auf die Platte einer Modeleisenbahn zu blicken. Alles ist winzig klein und doch detailgetreu zu erkennen. Ein weiteres Phänomen ist die komplette Windstille am Himmel. Da Sie sich mit dem Wind bewegen und von ihm tragen lassen, nehmen Sie den Wind absolut nicht wahr. Wenn der Ballonpilot ab und zu etwas tiefer über Gärten oder Wege fährt, können Sie sogar vereinzelt Gesprächsfetzen der Spaziergänger oder Bewohner mitbekommen. Und jetzt sind es die Personen da unten, die Ihnen zuwinken und sehnsuchtsvoll in den Himmel schauen und gerne mit Ihnen auf und davon fahren würden.
Ballonpiloten lieben es unterwegs Geschichten und Anekdoten rund ums Thema Ballonfahrt zu erzählen und freuen sich über jede Fragestellung und allgemeines Interesse. Allerdings sollten Sie so manche Erzählung nur mit einem Augenzwinkern betrachten und nicht so ernst nehmen.

Weich und sicher gelandet

Wenn die Flugzeit um ist und sich auch der Gasvorrat langsam dem Ende neigt, dann wird der Ballonpilot sich nach einem geeigneten Landeplatz umsehen. Das ist nicht immer einfach, denn der Untergrund sollte fest und so gestaltet sein, dass die Passagiere gefahrenlos den Korb verlassen können. Wenn der passende Platz gefunden ist, gibt Ihnen der Ballonpilot Instruktionen, wie Sie sich bei der Landung zu verhalten haben. Einfach ausgedrückt bedeutet das - festhalten und in die Hocke gehen. Und dann kann es je nach Landeanflug und Untergrund durchaus holprig werden. Es ist zwar selten, aber es kann manchmal passieren, dass der Korb in Schräglage gerät oder umkippt. Doch das Innere des Korbes ist weich gepolstert und gesichert, so dass Sie nicht mit Verletzungen oder ähnlichem rechnen müssen und auch immer den Weg ins Freie finden.

Geschafft - zumindest die Landung. Denn jetzt heißt es wieder: gemeinsam sind wir stark! Die Ballonhülle muss nämlich wieder in ihren ursprünglichen Transportzustand gebracht werden. Das bedeutet, dass wie bei einer Luftmatratze die Luft aus der Hülle gepresst und die erschlaffte Ballonhaut Stück für Stück wieder zusammengefaltet wird. Dabei kann man auf Grund der Größe der Stoffbahnen und der nicht immer sehr ebenen äußeren Umgebung ganz schön ins Schwitzen kommen. Fand die Landung inmitten eines Maisfeldes oder in Waldesnähe statt, dann hat man ganz schön Mühe mit dem Zusammenlegen der riesigen Ballonhaut. Mittlerweile ist auch das Einsatzfahrzeug am Landepunkt eingetroffen und die Helfer verstauen die zusammengefaltete Hülle wieder ordnungsgemäß im Auto.

Doch damit ist das Erlebnis Ballonfahrt noch lange nicht zu Ende, denn wer fleißig und tapfer war, der soll auch belohnt werden. Und das natürlich berühmt berüchtigt mit einer Ballonfahrer-Taufe. Dabei dient das angebotene Glas Sekt nicht nur zur Beruhigung der Nerven, sondern auch zum Ablöschen der kurzzeitig angebrannten Haare auf Ihrem Haupt. Aber keine Angst, es bleiben keine Schäden zurück und die Haarpracht bleibt unversehrt, auch wenn es mitunter etwas verbrannt riechen kann. Es ist Tradition, dass jeder Erstfahrer nicht nur mit Erde und Feuer, sondern auch mit Sekt getauft wird. Dabei entpuppt sich so mancher Ballonpilot beim Aufsagen des Tauftextes als echter Philosoph. Jeder Mitfahrer soll natürlich auch anderen Familienmitgliedern und Freunden von seinem Mut und dem Erlebten berichten können und damit dies nicht als Ammenmärchen abgetan wird, muss ein Beweis her. Damit das Zeremoniell der Taufe auch amtlich wirkt und für alle Beteiligten in Erinnerung bleibt, erhält jeder Mitfahrer eine spezielle Taufurkunde mit seinem Namen, in der nicht nur der Start- und Landeplatz, sondern auch der vergebene Adelstitel eingetragen ist. Dieser sagt aus, dass die überfahrenen Gebiete hoheitliches Gebiet sind und ihm gehören. Die Regeln besagen allerdings auch, dass der Mitfahrer, der seinen Adelstitel vergisst oder nicht vollständig bei Befragung aufsagen kann, die nächste Runde bezahlen muss oder seine überflogenen Herrschaftsgebiete wieder verliert.

Wenn auch der letzte Ballonfahrer seine Urkunde erhalten hat, ist das Einsatzauto bereit zur Abfahrt. Es bringt Sie genau an den Punkt zurück, an dem die Reise für Sie begann. Jeder, wirklich jeder trägt auf der Fahrt nach Hause ein Gefühl von Stolz in sich und weiß nun, wie es sich anfühlt, hoch oben mit den bunten Punkten am Himmel zu treiben.


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